Einwohnerversammlung zum Thema „Verkehr & Sicherheit“

Am Donnerstag, den 13.02.2020 veranstaltete die Gemeinde, initiiert durch Ortsbürgermeister Christian Schwab (CDU), eine Einwohnerversammlung zum Thema Verkehr und Sicherheit. Über 80 Bürgerinnen und Bürger folgten der Einladung, um sich über die Themen „Verkehrsberuhigung & Tempo 30“, „Fahrbahnteiler an Ortseingängen“ und „Befreiung vom Schwerlastverkehr“ zu informieren. Die Ortsspitze hatte gemeinsam mit der Verwaltung in umfangreichen Vorträgen innerhalb von rund 2 Stunden umfangreich und detailliert die aktuellen Sachstände, Probleme und Herausforderungen sowie die möglichen Lösungswege präsentiert. Ebenso anwesend waren ein auf diesem Gebiet spezialisierte Anwalt und ein Berater für Verkehrskonzepte, die die Gemeinde bei den Vorhaben begleiten.

Um in Kuhardt eine Lärmreduzierung zu erreichen und gleichzeitig die Verkehrssicherheit zu erhöhen, müsste auf den Durchgangsstraßen für eine Verkehrsreduzierung gesorgt werden. Da dies allerdings nicht möglich ist, müssen die mehr als 8.000 durchfahrenden Fahrzeuge pro Tag verlangsamt werden. Die Gemeinde Kuhardt denkt gemeinsam mit der Verwaltung über die Anordnung einer Geschwindigkeitsreduzierung auf 30 km/h nach. Da die Durchgangsstraßen aber nicht im Zuständigkeitsbereich der Kommune liegen, sondern Landesstraßen sind, die Verantwortlichen aber gegen eine Tempo 30 Anordnung sind, sucht die Gemeinde nach alternativen Möglichkeiten. Diese könnten im Bereich der Gesetzmäßigkeiten für Lärmbelastungen liegen. Denn sowohl tagsüber als auch nachts sind die Werte auf weiten Strecken erhöht und übersteigen deutlich das, was für Bewohner zumutbar ist. Die ständig erhöhten Werte stellen für die Bewohner im Übrigen auch ein Gesundheitsrisiko dar. Dies darf und kann auf keinen Fall akzeptiert werden.

Neuer Verkehrsversuch von Leimersheim kommend

In einem weiteren Themenpunkt wurden die Maßnahmen an den Ortseingängen erläutert. Zwei Ortseingänge sind ob des gehäuften Verkehrs besonders betroffen – von Leimersheim kommend und von Rülzheim kommend.  An beiden Stellen gibt es aufschlussreiche Analysen über Verkehrsaufkommen und vor allem der gefahrenen deutlich überhöhten Geschwindigkeit.  Aus diesen Gründen muss es zu einer Maßnahme kommen. Von Leimersheim kommend wurden bereits in diesen Tagen schon durch Barrieren eine Verschwenkung erreicht, die dafür sorgt, dass der Verkehr sich deutlich verlangsamt. In den nächsten Monaten werden durch das LBM und der Verwaltung Messungen durchgeführt, die Resultate auf Effektivität geprüft und im Gemeinderat diskutiert.

Plan von 2017

Die andere Stelle betrifft den Ortseingang von Rülzheim kommend. Auch hier werden immer wieder deutlich überhöhte Geschwindigkeiten gemessen. Die Maßnahme, die vorgesehen ist, ist ein Fahrbahnteiler mit Querung des Radweges. Das LBM befindet sich aktuell in der Planung des Bauwerks. Im Sommer wird der Plan zur Besprechung und zum Beschluss dem Gemeinderat vorgelegt, so dass in den nächsten 2-3 Jahren ggf. mit einer Umsetzung gerechnet werden kann. Im gleichen Zuge steht auch eine Straßenbelagssanierung der Rülzheimer Straße an. Diese ist mehr als sanierungsbedürftig. Allerdings muss vorher geprüft werden, ob auch andere Gewerke (Kanal, Versorger, etc.) Maßnahmen geplant haben, die abgestimmt werden sollten.

Mögliche Optionen für Baustellenzuwegung Hördter Rheinaue

Besonders belastet ist die Gemeinde Kuhardt durch den Schwerlastverkehr. In nächster Nachbarschaft gibt es Betriebe der Kieswirtschaft. Das Material wird ausschließlich auf Straßen, die durchs Dorf führen, abtransportiert. Es rollen täglich durchschnittlich 400 LKW durch den Ort und erzeugen immensen Lärm. Die Alternative ist eine Umgehungsstraße, die nun im Zuge des Deichbaus „Hördter Rheinaue“ bewerkstelligt werden könnte. Denn für diese große Maßnahme braucht es eine Baustraße für den Werksverkehr. Diese könnte von hiesigem Kiesverkehr mitgenutzt werden. Ebendies war auch die Anforderung, die die Gemeinde Kuhardt an die SGD gestellt hatte, um der Maßnahme „Hördter Rheinaue“ überhaupt zuzustimmen. Nachdem die Behörden in jahrelangen Planungsvorgängen aus fast 20 Varianten 2 machbare ausgesucht hatten, wird es nun im Sommer ins Planfeststellungsverfahren gehen, um den Bau zu realisieren. Beide Wegevarianten liegen im Tiefgestade im südlichen Bereich von Kuhardt und beide Varianten queren die Landstraßen nach Leimersheim sowie Neupotz und werden an die Bundesstraße (B9) angebunden.

Die anwesenden Bürger stellten diverse Detailfragen, die durch die Anwesenheit von Mitarbeitern aus der Verwaltung und externen Beratern beantwortet werden konnten. Zudem wurde noch ein weiteres Thema eingebracht. Die Ringstraße ist zusätzlich zum Anrainerverkehr belastet durch Durchgangsverkehr, überwiegend von und nach Hördt. Die Gemeinde nimmt sich dem Thema an und sucht nach Lösungen.

Letztlich wurde auch durch das überaus gute Feedback während und nach der Veranstaltung die Notwendigkeit und Wichtigkeit solcher Versammlungen bestätigt. Bürgermeister Schwab bedankt sich bei allen für ein sehr gelungenes Event, für die Vorbereitung und Durchführung bei den Kollegen der Verwaltung und den externen Beratern, beim Gemeinderat für die Mitwirkung und das Informieren im Vorfeld und vor allem bei den Bürgern für die rege Teilnahme und die guten Beiträge.

Auch in Zukunft wird es mindestens einmal im Jahr Versammlungen geben, die den Bürgern die Vorgänge im Ort näherbringen. Dialog, Meinungsbildung, Transparenz aber vor allem das Miteinander sind wichtige Bausteine für eine Dorfgemeinschaft wie Kuhardt.

Veröffentlicht von:
Christian Schwab